Irgendwann erwischt es (beinahe) jeden, der sich länger in den Segelrevieren rund Korsika herumtreibt: Aufgebrummt! Diese Vielzahl von extrem ekligen Klippen, die aus 20 und (selten) mehr
Meter Tiefe auf gerade mal 60 oder 80 Zentimeter unter der Meeresoberfläche hinaufragen. Manche liegen nahe unter der Küstenlinie, manche aber auch etwas weiter draußen. Und die allerwenigsten von ihnen sind mit Seezeichen versehen.
Da hilft nur genaues Studium der Seekarte und des Führers sowie ein respektvoller Abstand vor allem an den Kaps (Cap Sénétosa und Capo Muro (!) zum Beispiel). Und gaaanz langsames Einfahren in
unbekannte Ankerbuchten. ´Arrivé !´ , freuen sich manche Nachbarn ganz unverblümt, wenn am Spätnachmittag wieder einmal ein allzu forsches Charterboot auf die eine einsame Klippe mitten in der großen Ankerbucht aufläuft und jenes
hässliche unverkennbare Geräusch verursacht, das man nie vergisst, wenn man es einmal gehört hat.
Hie und da im Revier hat man vor allem nachts den Eindruck, dass manche Seezeichen mehr Gefahren schaffen als kennzeichnen. Bei der Anfahrt zum Hafen auf La Maddalena (Nordsardinien) oder auch im Golf
von Porto Vecchio zum Beispiel gibt es unbeleuchtetee Tonnen und schon bei Tage schwer auszumachende Türmchen sowie weitgehend farblose schwimmende Gerippe aus Eisenschrott, die als Seezeichen gedacht sind aber in Wirklichkeit
eine echte Gefahr für revierunkundige Sportschiffer darstellen. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die örtlichen Werften?
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